Content Marketing Decoded: E-Mail-Marketing mit Noah Kagan – Teil 1
Zuletzt aktualisiert am 16.12.2020 um 12:37 Uhr.
E-Mail-Marketing: Die besten Tipps von Noah Kagan – Teil 1
Kaum ein Unternehmen kommt ohne strategisches E-Mail-Marketing aus. Dieses wichtige Element in der Customer Journey ermöglicht es euch, Leads zu generieren, die sich später in zahlende Kundschaft verwandeln. Doch wie schafft ihr es, an die E-Mail-Adressen eurer Zielgruppe zu kommen? Wie kann es euch gelingen, aus der Vielzahl an E-Mails herauszustechen, die eure Kontakte tagtäglich erhalten? Und wie bringt ihr sie dazu, auf die Links in eurem Newsletter zu klicken? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, schauen wir uns die besten Ideen zum E-Mail-Marketing von Digital-Experte Noah Kagan und seinem Team auf Sumo.com an.
Noah Kagan hat bereits eine beeindruckende Karriere im Online Marketing hinter sich. Er arbeitete als Nr. 30 bei Facebook und als Nr. 4 beim Fintech-Unternehmen Mint. 2010 gründete er Sumo, das kleinen Unternehmen kostenlose Marketing Tools bereitstellt, damit sie ihren Traffic erhöhen können. Mit diesen eigens entwickelten Tools gelang es ihm und seinem Team, die Mailingliste für AppSumo auf über eine Million Abonnenten ansteigen zu lassen. Noah veröffentlichte bereits Gastbeiträge in der Huffington Post, bei Forbes sowie in den Apple News. Außerdem gibt er sein Wissen aus persönlichen Erfahrungen, durchgeführten Studien sowie Interviews mit anderen Digitalexperten in Blogbeiträgen, YouTube-Videos und Podcasts weiter.
Übrigens: In den ersten beiden Beiträgen der Decoded-Serie stand Digital-Experte Neil Patel mit seinen SEO-Hacks für ein besseres Suchmaschinenranking im Fokus. Im dritten und vierten Teil haben wir uns mit den Erfolgstipps von Michael Stelzner zum Social Media Marketing beschäftigt.
Tipp 1: Die Grundlagen des E-Mail-Marketings meistern
Bevor wir uns im Detail anschauen, wie ihr euer E-Mail-Marketing verbessern könnt, sind hier noch mal die Grundlagen des E-Mail-Marketings zusammengefasst. Noah Kagan und sein Team empfehlen Folgendes:
- Schreibt über etwas, das eure Zielgruppe lesenswert findet, und zeigt ihnen, wie ihr zur Lösung ihrer Probleme beitragen könnt. Formuliert ansprechende Betreffzeilen und verwendet euren Namen statt eines Markennamens im Absenderfeld. So baut ihr Vertrauen bei euren Lesern auf. Der Vorteil: Die Öffnungsrate steigt mit der Zeit immer weiter an.
- Sorgt für Regelmäßigkeit. Ob täglich, wöchentlich oder einmal monatlich, wichtig ist, dass ihr bei diesem Rhythmus bleibt. Laut HubSpot-Studien liegt die höchste Öffnungs- und Klickrate bei 16-30 E-Mails pro Monat. Probiert daher verschiedene Häufigkeiten aus, um für eure Zielgruppe die beste Strategie zu finden.
Haltet euren Newsletter einfach und kurz, denn eure Leser haben immer weniger Zeit – jede Sekunde werden weltweit 3,4 Millionen E-Mails verschickt. Optimal sind drei bis fünf Absätze in einfachen Sätzen mit leicht lesbarem Wording.
Tipp 2: Leads, die wirklich zählen – eure Verteilerliste füllen
Strategisches E-Mail-Marketing bedeutet, dass ihr eure Aktivitäten auf eure Zielgruppe ausrichtet. Das betrifft auch eure Verteilerliste. Wem nützt es, wenn ihr 1.000 Kontakte habt, aber nur zehn von ihnen sind wirklich an eurem Unternehmen oder eurem Produkt interessiert? Anstatt irgendwo teure E-Mail-Listen einzukaufen, könnt ihr die wirklich wichtigen Kontakte – die potenziellen Leads – mit unzähligen Möglichkeiten nahezu kostenlos gewinnen. Diese Ideen hat Dean Yeoung mit seinen Kollegen bei Sumo für die Leadgenerierung zusammengetragen:
- Erstellt eine Landingpage mit einem Content Upgrade, wie einem E-Book, einer Anleitung oder einem Video. Nur im Austausch für die E-Mail-Adresse erhalten die Nutzer das Content Offer. Der Vorteil: Ihr könnt die Kontakte aus dieser Kampagne als eigenes Segment in eurem CRM abspeichern.
- Fügt ein Anmeldeformular für den Newsletter auf eurer Startseite ein, so wie Brian Dean auf backlinko.com. Nur seine Abonnenten erhalten die exklusiven SEO-Tipps.
- Fügt eine Zeile im Header ein, die zur Newsletter-Anmeldung animiert und für die Webseitenbesucher die gesamte Zeit sichtbar bleibt.
- Blendet ein Exit-Popup ein, sobald der Besucher die Website verlassen will. Mit einem für den Besucher interessanten Content oder Deal könnt ihr weitere Abonnenten gewinnen. Sumo konnte mit dieser Art von Pop-ups die Konversionsrate um über 60 Prozent erhöhen.
- Bietet kostenlose Testversionen eurer Dienstleistungen an. Im Austausch gegen die E-Mail-Adresse können die Nutzer beispielsweise 30 Tage ein von euch entwickeltes Tool nutzen. Haltet ihr sie in dieser Zeit regelmäßig auf dem Laufenden, wird sich ein bedeutsamer Teil dieser Tester in zahlende Kundschaft verwandeln.
- Wenn ihr einen Onlineshop habt, könnt ihr beispielsweise im Tausch gegen die E-Mail einen einmaligen Rabatt anbieten. Ein Popup ist hierfür optimal geeignet.
Es gibt noch viele weitere Ideen, mit denen ihr eure Verteilerliste ausbauen könnt. Konkrete Beispiele anderer Marken findet ihr im Beitrag „How To Build An Email List: 60 Free Ways You Can Use Right Now“.
Tipp 3: 78 % Öffnungsrate erreichen – E-Mails richtig formulieren
E-Mail-Marketing funktioniert nur, wenn eure Leser eure E-Mails auch öffnen und die Inhalte anklicken. Die dafür bedeutsamen Kennzahlen sind die Öffnungsrate und die Klickrate. E-Mail-Spezialist Jay White hat es geschafft, bei einer seiner E-Mails eine Öffnungsrate von 78 % zu erzielen. Megan Mahoney von Sumo hat ihn gefragt, wie ist ihm das gelungen ist.
- Gute E-Mails nutzen Storytelling. Sie ziehen den Leser mit Emotionen in ihren Bann. Das können Anekdoten aus dem Alltag oder Aufhänger sein, die Rätsel aufgeben und zu einer Lösung führen.
- Hohe Öffnungsraten erreicht ihr mit E-Mails, die Mehrwert bieten. Statt die Erfolge des Unternehmens zu preisen („wir sind so toll“), sollte der Fokus auf dem Leser liegen: Inwieweit hilft ihm das Produkt oder der Service, sein Problem zu lösen? Eine Ausnahme bilden persönliche Erfahrungen, die ihr in der Ich-Form schreiben könnt, sofern sie dem Ziel eurer E-Mail dienlich sind.
- Geht auf die Einwände eurer Leser ein. Sehr erfolgreich macht das Finanzcoach Ramit Sethi. In einer seiner E-Mails griff er eine Reihe von Fragen auf, die potenziell Interessierten für seinen Onlinekurs wahrscheinlich durch den Kopf gegangen sind, und beantwortete sie anschließend auf Augenhöhe.
Tipp 4: Bei euren Lesern ankommen – die technische Seite eurer E-Mails optimieren
Darüber hinaus gibt es einige technische Aspekte, die ihr ändern könnt, um die Öffnungsrate eurer E-Mail-Kampagnen zu erhöhen:
- Bittet eure Abonnenten, euch auf die Liste vertrauenswürdiger Absender zu setzen, damit eure E-Mails nicht im Spam oder im Werbungsordner wie bei Gmail landen.
- Prüft eure Bounce Rate und löscht alle E-Mail-Adressen aus dem Verteiler, die nicht mehr aktuell sind.
- Optimiert eure E-Mails für mobile Endgeräte, denn 46 % der E-Mails werden laut Sumo.com auf Smartphone oder Tablet geöffnet. Das betrifft nicht nur Responsive Design, sondern auch die Textlänge von Absender, Betreffzeile und Pre-header.
- Entscheidet euch für den passenden Namen als Absender: Bei Solo-Selbständigen kann das der eigene Name sein, bei Firmen der Markenname oder eine Kombination aus dem Namen eines Mitarbeiters und dem Namen des Unternehmens.
- Segmentiert eure Verteilerlisten und sortiert die Empfänger beispielsweise nach Engagement, vergangenen Interaktionen, der Buyer’s Journey oder der Buyer’s Persona. So fällt es euch leichter, mit euren E-Mails die richtige Zielgruppe zu erreichen.
- Testet zwei verschiedene Versionen einer Betreffzeile an einem kleinen Segment eures Verteilers und analysiert die Öffnungsraten. Wählt dann diejenige mit der höheren Öffnungsrate als beste Option aus.
- Double-out: Schickt denen, die eure E-Mail beim ersten Mal nicht geöffnet haben, dieselbe E-Mail beispielsweise eine Woche später erneut, aber mit geänderter Betreffzeile. Noah Kagan erreichte so beim zweiten Versuch eine zusätzliche Öffnungsrate von 11 %. In Zahlen: ein Plus von 7.028 geöffneten E-Mails für eine Minute zusätzliche Arbeit.
Weitere Ideen, um die Öffnungsrate eurer E-Mail-Kampagnen zu erhöhen, findet ihr im Beitrag „The Complete Guide To Email Open Rates (Plus How To Increase Yours)“ von Devan Ciccarelli aus dem Sumo-Team.
Tipp 5: Zeit für andere Aufgaben schaffen – Marketing Automation durch zielgerichtete Workflows
Je mehr Menschen euren Newsletter abonnieren, umso mehr Aufwand bedeutet es, sie alle auf dem Laufenden zu halten. Hier helfen Automatisierungen, die auf zuvor festgelegten, zielorientierten Workflows basieren. Richtet automatische E-Mails ein, die versendet werden, wenn der Abonnent eine bestimmte Handlung ausführt, beispielsweise sich für den Newsletter angemeldet hat, oder die Datenlage eine E-Mail erfordert, weil der Kunde zum Beispiel seit 90 Tagen nichts mehr gekauft hat. Das spart euch wertvolle Zeit, die ihr für andere Dinge nutzen könnt.
Ash Read von Sumo.com schlägt folgende E-Mail-Workflows vor:
Neue Newsletter-Abonnenten willkommen heißen:
Ihnen danken, ihnen mitteilen, was sie vom Newsletter erwarten können, und mit einigen Links zu älteren Beiträgen Lesefutter an die Hand geben. Das kann auch eine Ankündigung sein, dass sie beispielsweise in den nächsten vier Tagen jeweils eine E-Mail mit den beliebtesten Artikeln des Blogs erhalten – ebenfalls automatisiert. Das Engagement ist in der Anfangsphase am größten, daher liegt hier großes Potenzial, um Leads in zahlende Kunden zu verwandeln.
Getting Started, damit Abonnenten sich einen Überblick verschaffen können:
Wenn Kunden einen eurer Services gebucht oder eines eurer Produkte gekauft haben, könnt ihr sie mit einer Reihe von E-Mails über den weiteren Ablauf informieren. Als Beispiel nennt Ash die SEO-Experten von Ahrefs, die in ihrer ersten E-Mail einen Überblick über das Gesamtangebot geben, in der zweiten E-Mail Links zu ihren beliebtesten SEO-Guides eingebaut haben. In der dritten erläutern sie kurz die Vorteile eines ihrer Produkte, die in den Guides erwähnt werden, und die vierte E-Mail lädt den Leser ein, einer privaten Facebook-Gruppe beizutreten. So könnt ihr eure Abonnenten von Anfang zu einem Teil eurer Community machen.
Ein neuer Lead möchte oftmals erst mehr über euer Unternehmen oder euer Produkt erfahren, bevor er bereit ist, etwas zu kaufen. Auch hier kann ein automatisierter Workflow helfen. Wenn er beispielsweise seine E-Mail-Adresse gegen ein E-Book eingetauscht hat, fasst ihr in der ersten E-Mail noch einmal in wenigen Worten den Inhalt des E-Books auf ansprechende Weise zusammen und bietet die Möglichkeit zum Gespräch mit dem Vertriebsteam an. In einer zweiten E-Mail fragt ihr, ob der Leser alle notwendigen Informationen gefunden hat oder mehr über eure Lösungen erfahren möchte, und bietet erneut ein Gespräch mit einem eurer Experten an.
Im nächsten Teil der Decoded-Reihe zu Noah Kagan schauen wir uns unter anderem vier weitere E-Mail-Workflows an, mit denen ihr eure Abonnenten stärker an euch binden könnt. Seid gespannt!
In der Zwischenzeit könnt ihr einen Blick in die anderen Artikel der Serie „Decoded“ werfen: In den ersten beiden Beiträgen stand Digital-Experte Neil Patel mit seinen SEO-Hacks für ein besseres Suchmaschinenranking im Fokus. Im dritten und vierten Teil der Serie haben wir uns mit den Erfolgstipps von Michael Stelzner zum Social Media Marketing beschäftigt.

Was sagt Gerrit von Crispy Content® dazu?
„E-Mail-Marketing bist für mich DAS Thema im Content Marketing: Personalisierbar, skalierbar, durchgängig messbar und von jedem geschäftsfähigen Menschen täglich genutzt – besser geht es nicht. Noahs Tipps zeigen wunderbar, wie hier kreativer Content, Performance-Orientierung und Salesmanship verschmelzen.
Einer meiner Lieblings-Tipps ist den Verteiler sauberzuhalten, also auch mal inaktive Kontakte zu löschen. Zum Dialog gehören schließlich mindestens zwei Personen und wenn eine desinteressiert ist, dann wird aus dem Monolog auch kein späterer Verkauf. Also raus damit!“

Kreativ, smart und kommunikativ. Analytisch, tech-savvy und zupackend. Das sind die Zutaten für einen Content Marketer bei Crispy Content® – egal ob er oder sie Content Stratege, Content Creator, SEO-Experte, Performance Marketer oder Themenspezialist ist.
Unsere Content Marketer sind „T-Shaped Marketer“. Sie verfügen über ein breites Wissensspektrum gepaart mit tiefgehenden Kenntnissen und Fähigkeiten in einem einzelnen Bereich.